Wie kann ich schnell und einfach einen Podcast starten?
Seit einiger Zeit befasse ich mich nun mit Podcasts und bin an der Produktion von einigen Podcasts beteiligt. Unter anderem unterstütze ich Laura Malina Seiler (happy, holy & confident), Dana Schwandt oder Ana Sophie Rose bei ihren Podcast-Aufnahmen (Strategie, Post-Production und Marketing). Wenn du schnell und einfach einen Podcast starten möchtest, dann fasse ich hier einmal ein paar Tipps und Tricks für einen schnellen Start zusammen:
Welche Tontechnik brauche ich, um einen Podcast zu starten?
Eigentlich kannst du mit jedem Mikrofon einen Podcast starten. Du kannst sogar deine iPhone-Kopfhörer benutzen. Ich kenne einige große Podcaster*innen, die einige Interviews noch mit ihren Apple AirPods aufnehmen. Es gibt also viel zu viele Möglichkeiten, welche Technik du einsetzten kannst. Hier aber einmal zwei Tipps. Von RODE gibt es ein Lavalier Mikrofon (ein Mic an einem Kabel), welches du über einen Adapter mit deinem iPhone verbinden kannst. Hier kannst du auch zwei Stück anschließen, für unkomplizierte Interviews. Das allerbeste Mikrofon auf dem Markt (Preis-Leistung) ist aber meiner Meinung nach das Shure MV7 USB Podcast-Mikrofon für Podcasting. Die Qualität ist richtig gut, es ist einfach zu handeln und du hast viele Möglichkeiten den Sound über die App zu verbessern (und das alles einfach und unkompliziert). Das Shure MV7 würde ich immer jeder und jedem empfehlen!
Mit welcher Software nehme ich meinen Podcast auf und bearbeite ich den Ton?
Eine häufig verwendete Software ist Audacity. Du kannst die Software kostenlos herunterladen und nutzen und sie bietet dir viele sehr professionelle Bearbeitungsmöglichkeiten. Ich persönlich nutze Adobe Premiere für den Schnitt (achtung, eigentlich eine Videoschnitt-Software) und bearbeite die Stimme mit Adobe Audition. Für die Adobe Software musst du monatlich zahlen.
Wie bearbeite ich die Stimme am besten?
In Abhängigkeit von der Software gibt es unterschiedliche Möglichkeiten die Stimme für deinen Podcast zu verbessern. Wahrscheinlich heißen die Features auch jeweils anders. Aber ich möchte dir hier einmal ganz einfach die vier wichtigsten Bearbeitungsmöglichkeiten nennen:
- Denoise oder Rauschen reduzieren – hiermit verringerst du das Rauschen im Hintergrund. Das macht das Hören sehr viel angenehmer.
- Dereverb oder Hallreduzierung – bei einem Podcast sollte möglichst wenig Hall auf der Stimme sein. Das macht das Hören angenehmer. Allerdings sollte die Stimme nicht dumpf klingen.
- Hardlimiter – hier passt an, dass deine Stimme nicht in den roten Bereich schießt. Das kann beim hören sehr laut und unangenehm sein.
- Kompressor (Mulitbandkompressor) – mit dem Kompressor gibst du deiner Stimme mehr “Bums”. Sie hört sich voller und schöner an.
Wie führe ich am besten Interviews für meinen Podcast?
Wenn du Interviews mit anderen Personen aufnimmst, dann ist für die Bearbeitung am besten mit zwei separaten Tonspuren zu arbeiten. Das bedeutet, dass du zwei Spuren brauchst: einmal nur deine Stimme und einmal nur die Stimmer der Interviewpartner*in. Am besten arbeitest du mit Zoom und nimmst hier einmal beide Stimmen gemeinsam (Referenzdatei) auf. Deine eigene Spur nimmst du mit Audacity auf und du bittest deinen Gast, die eigene Stimme extra mit dem Handy (einfach vor sich legen oder mit einer Software plus einem guten Mic aufzunehmen. Wichtig ist, dass ihr beide Kopfhörer benutzt, damit nicht die Stimme der anderen Person aufgezeichnet wird. Später kannst die Referenzdatei nehmen, beide separaten Tonspuren drüberlegen und die ZOOM Datei wieder löschen. Wenn dir das jetzt zu kompliziert klingt habe ich einen perfekten Tipp. Probier mal die Software Zencastr. Die Software kostet nichts und ist perfekt für separate Tonspuren geeignet: https://zencastr.com/
Wichtig ist dabei nur, dass du sichergehst, dass dein Gast nach dem Interview wartet, bis Zencastr die Dateien hochgeladen hat.
Wo bekomme ich Musik für mein Intro her?
Für dein Intro solltest du auf jeden Fall einen Song kaufen. Wichtig ist, dass du wirklich über die Rechte der Musik verfügst. Mögliche Plattformen sind die folgenden:
Kostenlos findest du sonst noch Musik auf dem YouTube Channel Audio Library. Achtung – hier ist es so wichtig, dass du unbedingt die Künstler*innen angibst und verlinkst, sonst verstößt du gegen Urheberrechte.
Was brauche ich sonst noch für die Veröffentlichung meines Podcasts?
Was brauchst du sonst noch für den Start? Ganz wichtig sind natürlich ein Bild bzw. Podcast-Thumbnail (am besten 1080 x 1080 Pixel) sowie einen Podcast-Titel. Beides relativ selbstverständlich, aber noch einmal der Vollständigkeitshalber. Du kannst außerdem pro Folge ein Titelbild hochladen (auch 1080 x 1080). Das passt du dann mit den Folgennamen und einem Bild Interviewpartner*in an. Es ist auf jeden Fall schön die Folgen zu individualisieren, aber dennoch auch viel Arbeit. Ein letzter sehr wichtiger Punkt: Du brauchst natürlich auch jeweils einen Folgentitel und einen Beschreibungstext pro Folge. Hier sollten die wichtigsten Keywords, mit denen du bei der jeweiligen Folge gefunden werden willst, eingebaut sein. Was ich immer wieder gemerkt habe, die Titelname ist sehr wichtig. Solltest du einen besonderen Gast eingeladen haben, muss der Name in dem Titel genannt werden. Ansonsten würde man die Folge bei einer Suche nach dem Namen nicht finden – und so würdest du Reichweite verschenken, die Menschen auf deinen Podcast aufmerksam machen könnte.
Wie kann ich meinen Podcast auf Apple Podcasts, Spotify, Deezer oder woanders hochladen?
Damit dein Podcast letztendlich auf Streamingplattformen angezeigt wird, brauchst du einen Hostingtool. Es gibt viele Tools, einige kostenpflichtig und sehr viele verschiedene Features. Gängige Tools sind Podbean, Podigee oder libsyn. Jetzt aber zu meinem absoluten Favoriten: https://anchor.fm/
Anchor kostet nichts, ist total intuitiv, verlässlich und für mich das Tool um sehr einfach mit deinem Podcast zu starten. Meld dich einfach mal an und probier es selbst aus. An dieser Stelle aber ein ganz wichtiger Hinweis: mit Anchor.fm kann dein Podcast leider nicht auf Deezer gepublished werden.
Ein letzter Tipp: Veröffentliche deinen Podcast frühzeitig!
Nun zum Ende kommt noch einmal mit der wichtigste Tipp: veröffentliche frühzeitig einen Trailer oder eine erste Folge, bevor du mit dem Marketing für deinen Podcast startest! Diese sehr wichtige Information habe ich auch erst nach dem Publishen meiner eigenen Podcast-Projekte gelernt. Warum solltest du das tun? Egal welches Distributionstool du verwendest, es dauert ein wenig, bis dein Podcast von allen Plattformen (Apple Podcasts, Sportify, Deezer etc.) aufgenommen wird. Bei einigen Plattformen wie Apple Podcast kann es zwei Wochen dauern, bis dein Podcast zugelassen wird. Das ist sehr wichtig zu wissen, denn sonst kann es passieren, dass du deinen Podcast öffentlich bewirbst, er aber noch nicht überall auffindbar ist. Publishe deshalb einfach frühzeitig eine erste Folge, sodass dein Podcast durch dein Tool für alle möglichen Plattformen registriert wird. Sobald du merkst, dass du überall aufgenommen wurdest, kannst du mit dem richtigen Podcast-Launch starten. Ich hoffe, dass du nun ein paar wichtige Erkenntnisse für deinen Podcast-Launch mitnehmen konntest.
